‚Das machen wir am Besten selbst‘, dachten sich vermutlich alle der dreißig Anbieter, die beim 8. Handgemacht Brauereifest Berlin Bier und allerlei Köstlichkeiten anbieten.
Am 17. und 18. Mai wird in den Höfen der ehemaligen Schultheiss-Brauerei im Prenzlauer Berg getrunken und geschmaust was das Zeug hält.
Hat sich das Festival in den letzten Jahren schon einen Namen gemacht, sind es aber nach wie vor Endkonsumenten, die die Brauereien erreichen wollen. Sechzehn kreative Klein- und Kleinstbrauereien aus Berlin, sowie Gäste aus ganz Deutschland, den Niederlanden und Dänemark zelebrieren ihr Lieblingsgetränk.
Im Angebot sind handwerklich produzierte Pilse, Ale-Varietäten und in Deutschland seltener produzierte Biersorten wie englische Stouts und Porters, Leipziger Gosen oder Belgischen Tripels.
Auch für die kulinarische Unterlage wird in der Kulturbrauerei gesorgt sein!
Das Essen kommt dabei aber keinesfalls zu kurz: von klassischen ‚zum Bier dazu‘-Snacks wie Mini-Fleischbällchen vom Rind von beef boys Berlin und Burgern von Trucktoria und piekfein, die schon Residents in der Kulturbrauerei sind, über die kanadische Spezialität Poutine von Poutine Kitchen, die man sonst in der Arminius Markthalle findet, bis hin zu den weniger bekannten Yucca Fries von Old Papa Berlin, die besonders Anhänger der veganen Küche begeistern.
Und damit sind nur einige genannt, Überraschungen sind garantiert.
Die handcrafted beer – Szene in Berlin wächst…
Dass das Handgemacht Brauereifest mittlerweile eine kleine Institution in der handcrafted beer-Szene ist, beweisen nicht nur die internationalen Gastbrauereien, sondern vor Allem die vielen jungen Berliner Anbieter, die dabei nicht mehr nur beim klassischen Brauen bleiben.
Konzepte wie das des Craft Beer Mobils, das im ganzen Land unterwegs ist und auch dieses Jahr wieder auf dem legendären Rock-Festival Wacken zu finden sein wird, und Motel Beer, die neben gutem Bier halt auch Kaffee lieben, und deswegen auch feinsten Cold Brew, versetzt mit Stickstoff, anbieten, sind besonders und stehen beispielhaft dafür, was die Aussteller verbindet. Die Leidenschaft für das Produkt.
Bei aller Liebe zur Kreativität steht das Schlagwort „Drinkability“ – also die optimale Trinkbarkeit und damit die Akzeptanz durch den Festivalbesucher, in der Kulturbrauerei traditionell im Vordergrund.
Dosen als ressourcenschonende Flaschenalternative? Kaum zu glauben…
Dass Nachhaltigkeit ein Thema ist, mit dem sich auch junge Start-ups intensiv auseinandersetzen, beweist Motel Beer, die zum ersten Mal dabei sein werden. Wie sich die vier Betreiber gefunden haben und wie sie mit Dosen für Nachhaltigkeit kämpfen, sie haben es uns erzählt.
Food Fellas: Wer seid ihr und wie habt ihr euch gefunden?
Motel Beer: Wir sind Cory Andreen, Head of Coffee, Travis Wilson, Operation Manager, Peter Read, Head of Beer / Brewer, Marie Stadelmann, Creative Director. Wir haben uns vor ungefähr 4 Jahren in der Markthalle Neun in Berlin-Kreuzberg kennengelernt. Cory und Travis produzierten damals Nitro Coffee in der Produktionsanlage im Keller der Markthalle, Peter war Brauer bei Heidenpeters und ich (Marie) arbeitete an der Bar.
Wir haben schon recht früh festgestellt, dass das Equipment zur Herstellung von Nitro Coffee und um Bier zu brauen sich sehr ähnelte und beide Produkte sehr vom Austausch der Expertise und Wissen profitierten.
Uns einte damals derselbe Wille: hochwertige Getränke aus guten Zutaten auf eine sehr zugängliche und unprätentiöse Art anzubieten, nämlich aus Dosen oder direkt gezapft.
Food Fellas: Am beliebtesten ist das Bier aus der Flasche, eure Getränke werden in Dosen angeboten. Warum? Man stolpert ja erstmal drüber, weil man denkt, dass recycelbare Glasflaschen schon das Gelbe vom Ei in Bezug auf Umweltschutz sind…
Motel Beer: Tatsächlich haben aber Dosen die bessere Umweltbilanz. Zum einen wiegen Dosen nur halb so viel wie Glasflaschen, was den Kraftstoffverbrauch beim Transport um einiges verringert. Zum anderen sind Dosen unendlich recyclebar, Glasflaschen jedoch nur begrenzt. Bedenkt man, dass wir in Deutschland eine der höchsten Recyclingraten für Dosen auf der Welt haben, können wir sicher sein, dass unsere Verpackungen auch wirklich wiederverwertet werden! Auch auf Produktebene ziehen wir Dosen Glasflaschen vor, da sie den Inhalt viel besser vor Licht und Oxidation schützen. Kleine Fässer sozusagen. Und einen richtigen Stickstoffeffekt bekommt man mit Flaschen einfach nicht hin, da der Druck zu hoch wäre. Nitro Coffee ist also nur in Dosen, oder eben gezapft möglich.
Food Fellas: Was ist für euch das Besondere am Handgemacht Brauereifest?
Motel Beer: Solche Events sind immer super, um sich innerhalb der Craft-Szene auszutauschen, aber eben auch diese nach außen hin zu tragen und zu befördern. Es passiert gerade auf handwerklicher Ebene in Deutschland wahnsinnig viel, neue Brauereien mit ganz eigenen Ansätzen entstehen und solche Events helfen dabei diese zu unterstützen. Außerdem ist die Kulturbrauerei einfach ein toller Ort, um die Craft-Szene zusammen zu bringen.
Food Fellas: Was sind eure Erwartungen für die Veranstaltung?
Motel Beer: Wir lieben den direkten Austausch mit unseren Kunden und solche Events helfen dabei, ihr direktes Feedback zu bekommen und ihnen unser Konzept näher zu erklären. Letztlich geht es dabei ja auch um persönlichen Austausch und die Macher hinter der Marke kennen zu lernen.
Food Fellas: Was wird für die Besucher das Highlight sein?
Motel Beer: So viele Brauereien an einem Ort versammelt ist wirklich eine Seltenheit und sollte als Gelegenheit genutzt werden, sich mit der Vielzahl verschiedener Stile, Arten und Persönlichkeiten bekannt zu machen. Wir werden darüber hinaus einige Limitierte Biere in Dosen vorstellen, die es vor Ort zu kosten und natürlich zu einem Sonderpreis zu kaufen gibt:
• Motel Acapulco – Mexikanisches Lager (gebraut mit Bio-Mais von Tlaxcalli & Höfe Gemeinschaft Pommern
• Motel Jena Paradies – Lichtenhainer ( ein alter deutscher Braustil aus der Gegend um Jena. Das Bier hält eine unglaublich schmackhafte Balance aus Säure und Rauchigkeit parat. Die Bierart starb fast völlig aus, nachdem 1983 die letzte darauf spezialisierte Brauerei die Produktion einstellte. 1997 hat eine Brauerei in Wöllnitz den Stil wiederbelebt. Jetzt sind wir also zwei.)
Food Fellas: Habt ihr einen persönlichen Lieblingssnack, der für dich einfach zu Bier dazu gehört?
Motel Beer: Es gibt so viele verschiedene Bierstile, die mit unterschiedlichen Snacks und Speisen kombiniert werden können, daher ist es wirklich schwer sich da zu entscheiden.
Aber wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich zu scharfem Essen tendieren. Tacos mit Hot Sauce, scharfe Curries, Sichuangerichte… das passt wirklich super!
Der Klassiker ist natürlich Fish and Chips, darauf können wir uns wohl alle einigen.